Die umfangreichste der zahlreichen Gameplay-Neuerungen in Sid Meier's Civilization VII sind die Zeitalter. In Civilization VII spielst du nacheinander in drei Zeitaltern: in der Antike, im Zeitalter der Entdeckungen und in der Moderne. Jedes davon hat seine eigenen spielbaren Zivilisationen und spezifische Spielmechaniken.
Diese Zeitalter sind von der für Civilization richtungsweisenden Idee inspiriert, dass Geschichte vielschichtig ist. Dieser Ansatz erklärt, wie Zivilisationen im Laufe der Zeit gewachsen sind und sich verändert und weiterentwickelt haben. Jedes neue Zeitalter ist eine eigene, facettenreiche Reise, die ein tiefgründiges und historisch authentisches Strategieerlebnis schafft.
So kannst du deine Kampagnen nun über mehrere Zeitalter hinweg spielen. Dabei bist du in der Lage, in jedem Zeitalter wichtige wissenschaftliche, kulturelle, militärische und wirtschaftliche Meilensteine zu erreichen, die dir im darauffolgenden Zeitalter entscheidende Vorteile verschaffen. Jedes neue Spiel kann in jedem beliebigen Zeitalter beginnen, sodass auch kürzere Spielzeiten möglich sind, wenn du frühere Zeitalter auslassen möchtest.
Zeitalter und ihre Zivilisationen
Während eines Spiels durchläufst du drei Zeitalter. In der Antike beginnen sich landwirtschaftliche Gesellschaften in städtischen Siedlungen zu konzentrieren, auf deren Grundlage sich die ersten Zivilisationen entwickeln. Im Zeitalter der Entdeckungen führt das Verlangen nach wertvollen Rohstoffen aus fernen Ländern dazu, dass sich Reiche über die großen Ozeane hinweg ausbreiten. In der Moderne schließlich entfalten sich ein unglaubliches technisches Wachstum und globale Konflikte, während die Menschheit in ihrer Entwicklung von der Dampfmaschine bis zur Spaltung von Atomen voranschreitet.
Anstatt nur eine einzige Zivilisation über alle Zeitalter hinweg zu spielen, entwickelst du dein Reich weiter, indem du für jedes neue Zeitalter eine neue Zivilisation auswählst, die den historischen Herausforderungen der jeweiligen Epoche gewachsen ist.
Jedes Zeitalter bietet einzigartige Aspekte, einschließlich der spielbaren Zivilisationen. Nachfolgend geben wir dir einen Überblick darüber, was du erwarten kannst. Da jede Zivilisation speziell auf ihr jeweiliges Zeitalter abgestimmt ist, sind ihre Boni, Einheiten und Gebäude immer relevant und wirkungsvoll.
Änderungen mit jedem neuen Zeitalter:
- Zivilisationen: In jedem Zeitalter gibt es andere Zivilisationen, die alle mit einzigartigen Fähigkeiten, Einheiten, Ausrichtungen und Gebäude und/oder Modernisierungen ausgestattet sind.
- Ressourcen: Jedes Zeitalter beinhaltet eine Reihe von Ressourcen auf der Karte, die gewonnen oder abgebaut werden können. Einige Ressourcen stehen in mehreren Zeitaltern zur Verfügung, andere nur in einem bestimmten.
- Ausrichtungen und Technologien: Die Zeitalter bestimmen, welche Ausrichtungen und Technologien erforscht werden können.
- Gebäude und Einheiten: Das Zeitalter bestimmt die verfügbaren Arten von Einheiten, Gebäuden und Wundern.
- Unabhängige Mächte: Unabhängige Mächte sind kleine Fraktionen auf der Karte, mit denen du interagieren kannst.
- Spielsysteme: Einige Spielsysteme sind nur in bestimmten Zeitaltern verfügbar, damit jedes von ihnen einzigartig und spannend bleibt.
- Spielbarer Kartenbereich: Zeitalter bestimmen die Gesamtgröße und Ausdehnung der spielbaren Karte, die sich beim Übergang in ein neues Zeitalter erweitert.
Der Zeitalter-Fortschritt bestimmt, wie weit du im jeweiligen Zeitalter vorangekommen bist. Jede Runde sorgt für einen kleinen, weiteren Zeitalter-Fortschritt. Schaffst du beispielsweise Meilensteine am Vermächtnis-Weg, machst du einen größeren Zeitalter-Fortschritt. Bei Standard-Spielgeschwindigkeit dauert ein Zeitalter etwa 150 bis 200 Runden bzw. rund drei bis vier Stunden Spielzeit.
Bei dem eben erwähnten Vermächtnis-Weg gibt es eine Reihe von Zielen, die du in einem Zeitalter erreichen kannst. Diese teilen sich in die Kategorien Wissenschaft, Militär, Kultur und Volkswirtschaft auf. Jeder Vermächtnis-Weg umfasst mehrere Meilensteine, die dir jeweils größere Belohnungen bescheren, je weiter du auf dem Weg vorankommst. Jede neue Belohnung schaltet einen oder mehrere Boni frei, die du beim Wechsel zum nächsten Zeitalter gewinnbringend einsetzen kannst.
Schließt du einen Vermächtnis-Weg ab, schaltest du ein „Goldene Zeitalter“-Vermächtnis frei, auf das du im nächsten Zeitalter zugreifen kannst. Vorsicht: Solltest du einen Meilenstein auf einem Vermächtnis-Weg mal nicht erreichen, droht dir entsprechend ein „Dunkle Zeitalter“-Vermächtnis. Jeder Weg mit den entsprechenden Zielen passt thematisch zum jeweiligen Zeitalter, sodass du richtig in die jede Epoche eintauchen kannst.
Wenn du dich dem Ende eines Zeitalters näherst, wirst du mit einer Krise konfrontiert. Krisen sind etwas, das jede Zivilisation im Spiel meistern muss. Natürlich passen die Krisen thematisch zum jeweiligen Zeitalter. Jede Krise zeigt sich in mehreren Stufen und verstärkt sich mit der Zeit, sodass es immer schwieriger wird, dein Reich aufrechtzuerhalten, wenn du dich nicht anpasst. Neben Gameplay-Momenten musst du auch entscheiden, welche Krisenpolitik du machen willst. Im Gegensatz zu den wohlwollenden Sozialpolitiken, die du bei den Ausrichtungen nutzt, sind Krisenpolitiken negativ.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum wir das Krisen-System entwickelt haben. Erstens sorgt es für Abwechslung und Spannung am Ende eines Zeitalters, quasi als epischer Höhepunkt im späteren Spiel. Krisen bieten Spielern interessante Herausforderungen, denn es gibt keine einfache „richtige“ Lösung bei den Anpassungen, sodass man beim erneuten Spielen immer wieder variieren kann. Und letztlich gehören Krisen einfach zu jeder Zivilisation der echten Geschichte dazu: Entstehung, Wachstum, Krise, Wiedergeburt – das ist der Kreislauf der Welt und die Voraussetzung für ein neues Zeitalter!
Zeitalterwechsel
Eine volle Kampagne in Civilization VII umfasst alle drei Zeitalter: Antike, Erkundung und Moderne. Sobald ein Zeitalter abgeschlossen ist, erleben alle Spieler (und etwaige KI-Gegner) den Zeitalterwechsel gleichzeitig. Während eines Zeitalterwechsels passieren drei Dinge: Du wählst eine neue Zivilisation aus dem neuen Zeitalter, das dein Reich repräsentiert. Du wählst aus, welche Vermächtnisse du für das neue Zeitalter behalten möchtest, und die Spielwelt entwickelt sich im Großen und Kleinen weiter.
Wenn es darum geht, eine neue Zivilisation in einem neuen Zeitalter auszuwählen, kannst du nicht beliebig wählen. Es gibt drei Faktoren, die deine Optionen beeinflussen: Erstens, falls es eine historische oder geografische Verbindung zwischen der alten und der neuen Zivilisation gibt, bekommst du Optionen, die der reellen Geschichte ähnlicher sind. Einige Beispiele sind etwa der Wechsel von den antiken Ägyptern zum Abbasiden-Kalifat oder vom Indien der Maurya zum Indien der Chola.
Zweitens werden bestimmte Anführer automatisch bestimmte Zivilisationen aufgrund ihrer starken Identitäten freischalten. Wählst du etwa Himiko, kannst du immer als Meiji-Dynastie in der Moderne spielen.
Und drittens können deine Gameplay-Aktionen nicht-historische Wege freischalten. Das ist ein Aspekt, der in der Civ-Community ausführlich diskutiert wurde. Die Reaktionen und Memes zu Vorstellungen wie „Ägypten verwandelt sich in die Mongolei“ waren wirklich lustig. Dennoch wollten wir diese Option aus vielerlei Gründen integrieren.
Zunächst denken wir, dass es einfach Spaß macht und die typische Civ-Haltung von „Was wäre, wenn?“ unterstreicht. Zweitens wollten wir Spielern die Möglichkeit bieten, dynamische Strategiewechsel vorzunehmen, besonders wenn es ihnen nicht darum geht, die tatsächliche Geschichte nachzuspielen. Wenn du von Pferden umgeben bist, wäre es doch interessant, anstatt im Zeitalter der Erkundung die Weltmeere zu überqueren, lieber die mächtige Kavallerie der Mongolei zu nutzen, um den Heimatkontinent zu erobern.
Und schließlich sind wir der Meinung, dass es einige der Kernideen der Philosophie „Geschichte ist vielschichtig“ widerspiegelt. Der Gedanke, dass unsere Geschichte nur eine von vielen möglichen Wegen war, dass Zivilisationen letztlich von den jeweiligen Völkern geformt werden.
Nachdem du deine neue Zivilisation ausgewählt hast, entscheidest du dich, welche Vermächtnisse du ins neue Zeitalter übernehmen möchtest. Vermächtnisse können nur dann ausgewählt werden, wenn du genügend Vermächtnispunkte gesammelt hast, um sie zu erreichen. Letztere erhältst du hauptsächlich, indem du die Meilensteine der Vermächtnis-Wege schaffst. Erreichst du beispielsweise einen Meilenstein auf dem Wissenschaftsweg, erhältst du einen Wissenschaftspunkt, den du nutzen kannst, um ein Wissenschaftsvermächtnis im nächsten Zeitalter zu haben.
Vermächtnisse gibt es zu verschiedenen Kosten und Boni. Einige Vermächtnisse sind einfach zu erhalten: Anführer-Vermächtnisse kosten nur einen Punkt und du kannst sie dir gleich in größeren Mengen sichern. Andere sind teurer und verlangen möglicherweise, dass du zunächst Vorbedingungen erfüllst, wie etwa die „Goldene Zeitalter“-Vermächtnisse, die ich bereits erwähnte. Eines meiner Lieblingsvermächtnisse ist „Hauptstadt ändern“. Es kostet nichts und ist strategisch wertvoll, wenn du deine Hauptstadt im Landesinneren lieber zu einer deiner Siedlungen entlang der Küste verlegen möchtest, während du dich auf die Herausforderungen und strategischen Chancen eines neuen Zeitalters vorbereitest.
Sobald du deine neue Zivilisation und Vermächtnisse gewählt hast und das neue Zeitalter beginnt, verändert sich deine Spielwelt auf vielfältige Weise. Alle Zivilisationen starten bei null, mit einem aktualisierten Ausrichtungs- und Technologiebaum. Neue Ressourcen erscheinen auf der Karte und die Welt erweitert sich. Beim Wechsel von der Antike zum Zeitalter der Erkundung kannst du den Schiffsbau erforschen, um die Weltmeere zu überqueren und ferne Länder zu erreichen. Doch Überraschung! Dort gibt es bereits unbekannte Zivilisationen, die über deinen Besuch möglicherweise nicht sehr begeistert sind. Du kannst neue Gebäude über deinen alten errichten, die keine so hohen Erträge haben, da sie im neuen Zeitalter nicht mehr so wirksam sind. Es gibt außerdem neue Vermächtnis-Wege mit aktualisierten Zielen und neue Spielsysteme können online gehen. Die Religion spielt in der Antike noch eine untergeordnete Rolle, wird aber im Zeitalter der Erkundung zur treibenden Kraft der Handlung.
Eine ganz neue Zivilisation, eine sich verändernde Welt – wie verleihst du deinem Reich dennoch eine eigene, einheitliche Identität? Um dieses Problem anzugehen, haben wir viel Zeit investiert und immer wieder kleine Details angepasst. Und ich denke, das werden wir auch weiterhin machen, sobald die Community das Spiel spielt. Doch schon jetzt gibt es zahlreiche Faktoren, die zu einer einheitlichen Identität beitragen:
- Die Anführer bleiben in jedem Zeitalter die gleichen: Anführer überdauern alle Zeitalter, damit du immer ein Gefühl dafür hast, wer zu deinem Reich gehört und wer deine Rivalen sind. Geknüpfte Beziehungen bleiben bestehen und Anführer werden stärker, indem ihre Attribute hochgestuft werden. So bekommt jede Kampagne auch ein bisschen persönliches Storytelling, da du dich entscheidest, welche der Anführer es verdienen, deine geschätzten Alliierten oder erbitterten Gegner in den drei Zeitaltern zu sein.
- Traditionen sind immer verfügbar: Die Investition in einen Ausrichtungsbaum einer Zivilisation schaltet Traditionen frei: Sozialpolitiken, die in jedem Zeitalter genutzt werden können. In der Moderne entscheidest allein du, ob du all deine Sozialpolitiken mit Traditionen nutzen willst. Einige Anführer haben dafür sogar Boni!
- Zeitlose Gebäude: Einige Gebäude sind so wichtig, dass sie nicht ersetzt werden können. Jegliche erbaute Wunder verbleiben immer auf der Karte, ebenso einzigartige Quartiere.
- Kommandanten überdauern: Kommandanten sind besonders mächtige und wirkungsvolle Einheiten, die Stufenaufstiege schaffen, während sie das Schlachtfeld überwachen. Deine Investitionen in diese Einheiten werden sich langfristig auszahlen, da alle Kommandanten-Attribute und -Erfahrungen über die Zeitalter weiterlaufen.
Zeitalterwechsel bieten dir in Civilization VII Chancen. Falls du zu weit zurückliegst, kannst du durch einen Zeitalterwechsel zurück ins Spiel finden. Du kannst deinen bevorzugten Spielstil fortführen oder einen ganz anderen Zivilisationstyp wählen, wenn du merkst, dass du in manchen Bereichen des Spiels Schwierigkeiten hast. Dass du dadurch unaufhaltsam dem Verderben entgegengehst, ist nicht mehr so eindeutig, da du für gutes Spiel nach wie vor belohnt wirst: über Vermächtnispunkte, Goldene Zeitalter und mehr.